Einstieg
1. Betrachte das Buch von aussen. Schau dir den Titel und das Titelbild an. Um was könnte es gehen? Welche Themen könnten vorkommen? Welche Art von Geschichte könnte dich erwarten?
2. Drehe das Buch nun um und schau dir den dort geschriebenen Text an. Was erfährst du über das Buch? Notiere deine Feststellungen.
3. Welche Erwartungen hast du an das Buch? Was wünscht du dir?

Kapitel 1-19
Grundfragen
Abkapselung
“Ich wollte niemandem begegnen. Jemandem zu begegnen bedeutet, sich zu verwickeln. Es wird ein unsichtbarer Faden geknüpft. Von Mensch zu Mensch. Lauter Fäden. Kreuz und quer. Jemandem zu begegnen bedeutet, Teil seines Gewebes zu werden, und dies galt es zu vermeiden.“ - S. 8/9
1. Was könnte der Protagonist damit meinen?
2. Hast du selbst Momente in deinem Leben erlebt, in welchen du dich so gefühlt hast? Momente in denen du niemandem begegnen wolltest, sei es aus Angst oder Scham?
Salaryman
„Ein Salaryman*. Mitte fünfzig. Er trug einen grauen Anzug, ein weisses Hemd, eine rotgrau gestreifte Krawatte.“ - S. 12
3. Was könnte mit Salaryman gemeint sein? Notiere deine Vermutungen.
4. Schau nun im Lexikon (S. 140) nach und schreibe die Definition auf.
5. Wie stellst du dir den Salaryman vor? Zeichne ihn anhand einer kleinen Skizze.
Park
„Der Park war durch seine Anwesenheit kleiner geworden. Er bestand nun aus nur mehr zwei Bänken, seiner und meiner, den paar Schritten, die uns voneinander trennten.“ - S. 14
6. Wie stellst du dir die Szene vor? Zeichne deine Vorstellung anhand einer kleinen Skizze?
7. Was würdest du in dieser Szene tun? Würdest du ein Gespräch suchen oder würdest du abwarten bis er geht? Würdest du weggehen?
Hikikomori 1
„Im Park war er der einzige Salaryman. Im Park war ich der einzige Hikikomori. Etwas stimmte nicht mit uns.“ - S. 18
8. Was könnte mit Hikikomori gemeint sein? Was stellst du dir darunter vor? Notiere deine Überlegungen.
9. Schau im Lexikon (S. 140) nach und schreibe die Definition auf.
10. Hast du auch schon Phasen erlebt, in welchen du dich wie ein Hikikomori verhalten hast?
Krawatte
“So weit war es gekommen, dass ich ihm einen Namen gab. Nicht Honda. Nicht Yamada. Nicht Kawaguchi. Ich nannte ihn einfach Krawatte. Der Name passte zu ihm. Rotgrau.“ - S. 20
11. Findest du den Namen passend? Begründe.
12. Welchen Namen hättest du ihm gegeben?
Vertiefung
Träume
“Ich hatte ihn nicht vergessen, als ich mich Tags darauf auf den Weg in den Park machte. In meinen Träumen war er mir abwechselnd als ein Reiskorn, eine Zigarette, ein Baseballschläger, eine Krawatte erschienen.“ - S. 16
* Hattest du auch schon Träume, in denen dir bestimmte Menschen oder Fremde immer wieder auf seltsame Arten begegneten? Notiere deine Gedanken.
Pubertät
“Die Pubertät ein Kampf, an dessen Ende ich mich verloren hatte. Ich hasste meinen Anlitz im Spiegel, das Spriessende, Treibende darin.“ - S. 23
* Welche persönlichen Veränderungen hast du selber in der Pupertät bei dir festgestellt?
* Wie hast du die Pubertät bei dir selber erlebt?
* Wie haben dich andere während deiner Pubertät erlebt?

Kapitel 20-40
Grundfragen
Verlust der Arbeit 1
“Kyoko weiss es nicht. Ein leichtes Aufstossen. Er sprach wie zu sich selbst: Kyoko weiss nicht, dass ich hierher komme. Ich habe es ihr nicht gesagt. Gedehnte Silben: Ich ha-be ihr nicht gesagt. Gedehnte Silben: Ich ha-be ihr nicht ge-sagt, dass ich mei-ne Ar-beit ver-lo-ren ha-be“ - S. 26
1. Wie findest du die Tatsache, dass Tetsu seiner Frau verschweigt, dass er seine Arbeit verloren hat?
2. Kannst du seinen Scham es zu verschweigen nachvollziehen? Begründe.
3. Wärst du trotz möglicher Konsequenzen ehrlich und würdest es deiner Familie kommunizieren? Notiere deine Gedanken.
Verlust der Arbeit 2
“Ich habe nicht nur meine Arbeit verloren. Der Verlust , der am schwersten wiegt, ist der der Selbstachtung. Mit ihm fängt aller Niedergang erst an.“ - S. 32
4. Was meint Tetsu hier mit dem Verlust der Selbstachtung? Notiere deine Gedanken.
5. Wie würdest du versuchen aus einer solchen Lage zu kommen und das Leben wieder auf die richtige Bahn zu lenken? Notiere deine Überlegungen.
Leistungsdruck 1
„Wir waren beide in derselben Abschlussklasse. Beide unter demselben Druck, sie zu bestehen. Er nahm es leichter als ich. Oder besser, er tat so. Wofür lernen, witzelte er, wenn mein Weg ein vorgezeichneter ist. Unübersehbar. Die Fussstapfen derer, die ihn vor mir gegangen sind. Mein Urgrossvater, mein Grossvater, mein Vater. Alles Juristen, die ihn für mich geebnet haben. Ich muss nichts lernen. Sie haben es bereits für mich getan. Ich muss es bloss wiederkäuen und hernach ausspucken. Das ist, was ich ihnen schuldig bin.“ - S. 34
6. Wie stehst du zu dieser Aussage von Kumamoto? Notiere deine Meinung.
7. Hast du jemals das Gefühl gehabt du müsstest zwingend etwas werden, nur weil deine Eltern oder Grosseltern den gleichen Beruf ausüben oder ausgeübt haben?
8. Wie gehst du mit Druck in der Schule um? Machst du dir viel Stress oder eher weniger?
9. Wer unterstützt dich, wenn dir der Druck zu gross wird?
Meinungen anderer
“Er hielt nichts von Meinungen. Er lachte mit denen, die über ihn lachten.“ - S. 35
10. Legst du grossen Wert darauf, was andere über dich denken? Schildere deine Gedanken.
11. Wünscht du dir manchmal, dass dir die Meinungen anderer über dich, weniger wichtig wären?
Abschottung
“Dieses Mal aber war es anders. Eine Woche verstrich. Die Eltern waren besorgt. Eine Woche darauf waren sie missmutig. Eine Woche darauf verzweifelt. Dann wieder missmutig. Am Ende besorgt. Und so ging es rauf und runter, bis ich nicht länger auseinanderhalten konnte, ob aus Wochen bereits Monate und ob aus Monaten bereits Jahre geworden waren. Ich hatte die Tür zu meinem Zimmer verriegelt.“ - S. 40
12. Wie würdest du aus der Sicht der Eltern von Taguchi Hiro reagieren? Was würdest du unternehmen? Notiere deine Vorgehensweise.
13. Gab es bei dir auch schon Phasen, wo du dich über einen längeren Zeitraum weggesperrt hast und du mit niemandem in Kontakt tretten wolltest? Wenn ja, warum?
Hikikomori 2
“Und vielleicht ist es dieses Glück, das einen Hikikomori am ehesten kennzeichnet. Das Glück, auf unabsehbare Zeit aus dem Geschehen und Geschehenwerden, aus dem Zusammenspiel von Ursache und Wirkung befreit zu sein. Ohne ein menschliches Ziel vor Augen und ohne den Willen es zu erreichen, in einem ungeschehenen Raum zu verharren. Eine Kugel, die still im Abseits liegt und keine andere in Bewegung setzt. Indem man sich aussperrt, fällt man aus dem engmaschigen Geflecht von Kontakten und Beziehungen und man ist erleichtert darüber, nichts dazutun zu müssen. Diese Erleichterung: Man muss keinen Beitrag mehr leisten. Endlich gesteht man sich ein, dass einem die Welt vollkommen gleichgültig ist.“ - S. 44
14. Wie stellst du dir ein Leben als Hikikomori vor? Notiere deine Vorstellungen.
15. Was könnte positiv und was negativ sein, wenn man ein Leben als Hikikomori führt? Notiere Vorteile und Nachteile (+/-).
16. Was würdest du machen, wenn ein Freund / eine Freundin von dir plötzlich zu einem Hikikomori wird? Schildere deine Vorgehensweise.
Vertiefung
Kontaktabbruch
„Ich weiss nicht, was aus ihm geworden ist, und wenn ich ehrlich bin, ich will es auch gar nicht erfahren.“ - S. 41
* Hast du jemals den Kontakt zu einem Menschen abgebrochen, welcher dir einmal wichtig war? Wenn ja, warum?
* Würdest du gerne wissen, wie es diesem Menschen nun geht oder findest du es besser keinen Kontakt mehr zu haben?
* Was muss deiner Meinung nach passieren, dass du den Kontakt zu einem ehemals wichtigen Menschen abbrichst? Notiere deine Gedanken.
Hikikomori 3
“Es ist nicht leicht, einen Hikikomori in der Familie zu haben. Gerade am Anfang nicht. Man weiss: Da ist die Schwelle, dahinter sein Zimmer, darin hat er sich totgestellt. Er lebt noch, man hört ihn manchmal, viel zu selten, auf und nieder gehen. Man stellt ihm sein Essen vor die Tür und sieht, wie es verschwindet.“ - S. 45
* Wie könnte der Alltag eines Hikikomori deiner Meinung nach ablaufen? Verfasse einen Zeitplan, auf welchem du aufzeigst, um welche Uhrzeit was genau gemacht wird.
* Wie stellst du dir die Situation für die Eltern von Taguchi Hiro vor? Wie fühlen sie sich? Wie würden sich deine Eltern verhalten?

Kapitel 41-59
Grundfragen
Verlust der Arbeit 3
“Ich konnte zuletzt nicht mehr mithalten. Er sprach, ohne mich anzuschauen, das Gesicht leicht zur Seite gedreht. In der Firma hatte ich begonnen aufzufallen. Zehn junge Köpfe. Darunter ich, ein grauer. Zwanzig Hände. Darunter meine, zu langsam. Ich fiel auf als einer, der verfiel.“ - S. 49
1. Was denkst du, wie muss sich Tetsu bei der Arbeit gefühlt haben? Notiere deine Feststellungen.
2. Ist es dir auch schon passiert, dass du das Gefühl hattest an einem Ort negativ aufzufallen und den Eindruck hattest, alle anderen machen etwas besser als du?
3. Was würdest du machen, wenn du hier in die Rolle von Tetsu schlüpfen würdest? Erzähle deine Vorgehensweise.
Verlust der Arbeit 4
“Mein Missgeschick, das einzig grosse, das mir in den fünfunddreissig Jahren, die ich gearbeitet habe, unterlaufen war, löste eine Kette von Fehlern und Unsicherheiten aus. Ich war gestolpert im wahrsten Sinne des Wortes, und das, was mir entglitten war, war weitaus mehr als bloss ein Stapel Papier gewesen. Ich beobachtete mich. Etwas stimmte nicht mit mir.“ - S. 50
4. Hattest du in deinem Leben ebenfalls bereits Tage oder Phasen, wo dich ein Missgeschick aus der Bahn warf und dir ständig Fehler passierten? Wenn ja, schildere dein Erlebnis.
5. Was könnte man in einer Situation, wie der von Tetsu jetzt tun? Was würdest du machen?
Verlust der Arbeit 5
“Als man mich wachrüttelte, wusste ich: Nun bin ich weg. In meinem Mund war der schale Nachgeschmack von einem Traum, an den ich mich nicht mehr erinnern konnte, und fast wünschte ich, man hätte mich nicht daraus geweckt. Wenig später wurde ich entlassen. Nicht effizient genug, hiess es. Ich packte meine Sachen und warf sie in den nächsten Mülleimer. Eine Last fiel von mir ab. Ja, ich schäme mich zuzugeben, dass ich einen köstlichen Augenblick lang nichts anderes als Erleichterung empfand. Man brauchte mich nicht. Ich musste nichts mehr beweisen,“ - S. 51
6. Kannst du Tetsus Ansicht, dass eine Last von ihm abfiel, nachvollziehen?
7. Hattest du in deinem Leben ebenfalls bereits Momente erlebt, wo du froh warst, dass sie vorbei sind, weil du nichts mehr beweisen musst? Schildere deine Erlebnisse.
8. Hast du oft das Gefühl etwas beweisen zu müssen? Wenn ja, in welchen Momenten kommt dies vor?
Lüge
“Was ich sagen möchte. Die Lüge hat ihren Preis. Einmal gelogen, findet man sich in einem anderen Raum. Man lebt unter einem Dach, hält sich in denselben Zimmern auf, schläft im selben Bett, wälzt sich unter einer Decke. Die Lüge aber frisst sich mitten hindurch. Sie ist ein Graben. Unüberbrückbar.“ - S. 54
9. Wie stehts du zum Thema lügen? Erzähle.
10. Hast du jemals gelogen und danach noch lange mit den Konsequenzen leben müssen? Schildere dein Erlebnis.
11. Gibt es deiner Meinung nach Momente, wo lügen in Ordnung ist?
12. Stimmst du Tetsus Aussage zu, dass die Lüge wie ein Graben ist und diese unüberbrückbar ist?
Leistungsdruck 2
“So weit ich zurückdenken kann, hatte ich niemals den Wunsch, irgendein Ziel zu erreichen. Nicht von mir aus, meine ich. Die guten Noten waren nicht für mich, sondern für die Eltern, die dachten, es würde einmal etwas Solides aus mir werden. Es war ihr Ehrgeiz, nicht meiner. Es war ihre Vorstellung von einem nach vorwärts gerichteten Leben.“ - S. 56
13. Kannst du Taguchi Hiros Aussage hier nachvollziehen? Begründe.
14. Hast du in der Schule manchmal das Gefühl, dass du hauptsächlich wegen deinen Eltern gute Noten schreiben musst?
15. Welches Ziel verfolgst du und welcher Ehrgeiz treibt dich? Stimmt dein Ziel mit den Wünschen deiner Eltern überein? Schildere deine Gedanken.
Kyoko
„Kyoko weiss es schon. Ich bin mir sicher. Sie wartet bloss ab, bis ich von alleine den Kopf vor ihr senke: Du hast Recht gehabt. Einen glücklichen Alltag gibt es nicht. Man muss jeden Morgen von Neuem darum ringen.“ - S. 68
16. Denkst du Kyoko weiss schon, dass Tetsu seine Arbeit verloren hat? Stelle Vermutungen auf.
Vertiefung
Versprechen
“Ich habe Kyoko niemals mit einer anderen Frau betrogen. Ich kann das ehrlich behaupten. Keine Versuchung war so gross wie das Versprechen, das ich ihr gegeben hatte. Hashimoto, ein Freund aus Studienzeiten, pflegte zu spotten, ich sei ein Feigling. Er selbst, verheiratet, liess keine Gelegenheit aus, die sich ihm bot, und die Gelegenheiten waren reichlich, denn er war ein gutaussehender, zudem ein gutverdienender Mann.“ - S. 53
* Wie wichtig sind für dich Versprechen?
* Legst du viel Wert darauf, deine Versprechen einzuhalten?
* Gibt es Versprechen die man eher brechen kann und gibt es solche die komplett tabu sind? Notiere deine Überlegungen.
Jazzcafé
“Im Café stand der Rauch. Leises Gläserklirren. Ein verhaltenes Nichts, nichts. Jemand telefonierte. Das Schmelzen eines Eiswürfels. Es knackte. Das Licht war gedämpft.“ - S. 61
* Wie stellst du dir dieses Jazzcafé „MILES TO GO“ vor, wo sich Tetsu und Hiro treffen? Zeichne das Café nach deiner Vorstellung und benutze die Infos aus der Textstelle. Du kannst frei weitere Elemente hinzufügen.
Miyajima
“Wir haben es nicht einmal bis nach Miyajima geschafft“ - S. 68
* Was könnte Miyajima sein? Notiere deine Vermutungen.
* Schau im Lexikon (S. 140) nach, was Miyajima ist und schreibe die Definition auf.
* Google im Internet nach Miyajima und notiere 5 spezifische Fakten.

Kapitel 60-80
Grundfragen
Freundschaft
“Mit einem Taschenmesser ritzten wir unsere Namen in die Rinde. Unser Freundschaftsbaum, verkündete Yukiko.“ - S. 72
1. Was bedeutet für dich Freundschaft? Notiere mind. 5 Stichworte.
2. Pflegst du auch Freundschaftsrituale wie Taguchi Hiro und Yukiko es gemacht haben? Erzähle.
3. In welchen Situationen helfen dir Freundschaften?
Verfremdung
“Bald genug hatte ich vergessen, dass wir jemals Freunde gewesen waren, und so wie ich es vergass, verlor das, was geschehen war, an Bedeutung.“ - S. 76
4. Kennst du das Gefühl einer verflossenen Freundschaft? Wie stehst du dazu?
5. Gehört es zum Leben dazu, dass Freundschaften nach einer gewissen Zeit enden? Notiere deine Sichtweise.
Mobbing
“An jedem Morgen, wenn Yukiko in die Klasse kam, stand ihr Tisch verkehrt herum an einer anderen Stelle. Auf der Tafel die Karikatur eines grunzenden Schweins. Es hatte ein Bein angehoben. Darunter ihr Name. Sie wischte ihn Strich für Strich fort.“ - S. 79 / 80
6. Wie stehts du zu Mobbing? Was findest du besonders schlimm?
7. Warst du selber schon Opfer von Mobbing, sei es in der Schule oder ausserhalb?
8. Wenn du wie Taguchi Hiro sehen würdest, wie eine Mitschülerin / ein Mitschüler Opfer von Mobbing ist, was würdest du tun? Schildere deine Vorgehensweise.
Yukikos Tod
“Man fand sie, die Glieder verrenkt, auf dem Schulhof. Sie hatte sich aus dem fünften Stockwerk gestürzt. Man legte Blumen nieder, dort, wo sie hingestürzt war. Welkende Rosen, Nelken, Chrysanthemen. Auf einem der beigelegten Zettel stand: Wir trauern und schämen uns. Liebe Yukiko. Ich brachte keine Zeile zu Papier. Jeden Augenblick, dachte ich, müsste sie hinterm Gebüsch auftauchen und zurücklaufen, wippender Pferdeschwanz, mit dem Rücken voran. Zurück. Bis vor mich hin. Und noch weiter zurück. Zwischen den Gräbern spazieren. Ein weisses Blatt Papier in den Händen, rannte ich los. Vielleicht, vielleicht, es pochte hinter meinen Schläfen, würde sie dort, beim Tempel, auf mich warten.“ - S. 82
9. Was denkst du, was ging in diesem Moment in Taguchi Hiro vor? Beschreibe mögliche Gedankengänge.
10. Welche Gefühle könnten in Taguchi Hiro aufgekommen sein? Notiere in Stichworten.
Entscheidungen
“Dass wir trotz unserer Unfreiheit beständig Entscheidungen treffen, für deren Folgen wir haften müssen. Und das wir daher mit jeder Entscheidung, die wir treffen, noch unfreier werden.“ - S. 85
11. Wie stehst du zu dieser Aussage von Tetsu? Notiere deine Meinung.
12. Hast du in deinem Leben bereits schwere Entscheidungen treffen müssen, welche Folgen hatten, die dich über längere Zeit begleitet haben?
13. Fällt es dir leicht Entscheidungen zu treffen oder haderst du lange mit dir, bevor du eine triffst?
Vertiefung
Erwachsenwerden
“Ich wurde siebzehn. Dann achtzehn. Der Druck wuchs. Ich würde ihm standhalten. Die Zähne zusammenbeissen und denken: Das ist Erwachsenwerden.“
* Wie stehst du zum Erwachsenwerden? Hast du Angst davor oder freust du dich? Notiere deine Meinung.
* Welche Herausforderungen kommen auf dich zu, um welche du dich als Kind nicht kümmern musst?
Leben nach dem Tod
“Glaubst du, es gibt ein Leben danach? Die Frage kam hastig. Ich meine: Yukiko. Gestern Nacht, ich lag schon im Bett , habe ich mich gefragt, ob sie wohl wiedergeboren wurde. Sagen wir, in Mexiko.“ - S. 88
* Glaubst du an ein Leben nach dem Tod? Wenn ja, was passiert?
* Wie sieht das Leben nach dem Tod deiner Meinung nach aus?

Kapitel 81-114
Grundfragen
Behinderung
“Das einzige, woran ich mich erinnere, ist die Peinlichkeit, heisse Welle, die Peinlichkeit eines Teilnahmslosen, als man mir sagte: Ihr Sohn ist behindert. Er wird niemals wie andere sein. Das Gefühl, kein Gefühl: Hier liegt eine Verwechslung vor. Dieses Kind ist nicht meines, sondern das eines anderen. Es ist ein Irrtum, dieses Kind, ich weise es von mir.“ - S. 95
1. Wie stehst du zu dieser Aussage von Tetsu? Notiere deine Gedankengänge.
Park 2
“Er deutete mit den Stäbchen einmal hierhin, dann wieder dorthin. Auf eine Art sind alle hier im Park. Der Mann dort mit der jungen Frau im Arm. Das ist Hashimoto. Die Alte am Gehstock, die ihnen hinterher hinkt: Seine Frau. Der mit dem Buch da drüben, den Bleistift im Mund, ist Kumamoto. Im Schatten des Baumes, den Rock über die Knie ziehend: Yukiko. Der, der beim Brunnen sitzt und die Tauben füttert. Er könnte der Lehrer sein. Alle hier. Unter diesem Himmel. Man muss nur Ausschau halten.“ - S. 108
2. Zeichne die beschriebene Szene als Skizze. Wie stellst du es dir vor?
3. Was könnte Tetsu damit meinen? Stelle Vermutungen auf.
Neuanfang
“Ein Neuanfang, hatte er gesagt. Das Wort hatte mich Müde gemacht. Ich schleppte mich duch den Park, hinaus über die Kreuzung, an Fujimotos vorbei, nach Hause. Die Eltern standen besorgt im Türrahmen. Da bist du ja. Gott sei Dank. Wir wollten schon. Aber ich war zu müde, um ihnen mehr als ein träge dahin geworfenes Tadaima* zurückzugeben. Die Eltern aus einem Mund: Okaerinasai*.“ - S. 109 / 110
4. Gab es in deinem Leben bereits Momente, wo du dir gesagt hast, jetzt mache ich einen Neuanfang? Erzähle.
5. Konntest du den Neuanfang einhalten? Hat es dir geholfen? Schildere deine Gedanken.
6. Was könnten Tadaima und Okaerinasai bedeuten?
7. Schaue im Lexikon (S. 140) nach und schreibe die Definitionen auf.
Entschluss
“Seine Visitenkarte. Ich hatte sie auswendiggelernt. Die Adresse im Kopf fasste ich den Entschluss, ihn bei sich zu Hause aufzusuchen, und weiter dachte ich nicht, als bis dorthin, wo ich den Klingelknopf drücken, ding-dong, auf ein Geräusch hinter der Tür warten würde. Der erste wirkliche Entschluss, seit ich ihm zugenickt hatte. Ich fasste ihn gestern früh.“ - S. 119
8. Wie findest du Taguchi Hiros Entschluss Tetsu zu Hause aufzusuchen?
9. Würdest du dasselbe tun? Notiere.
10. Hattest du auch Momente in deinem Leben, wo du all deinen Mut zusammengenommen hast und einen bestimmten Entschluss gefasst hast? Erzähle.
Haus von Tetsu
“Ich ging durch eine Schlafstadt, verschlafene Siedlung. Weisse Hemden an den Wäscheleinen, ein Haus glich dem anderen. Vertrocknete Gärten im Taschentuchformat. Eingetopfte Palmen. Frauen und Babys. Die Kinder waren in der Schule, die Männer bei der Arbeit. Da drüben! Die knorrige Wurzel. Aufgesprungener Asphalt rundherum. Das Gartentor. Ich blickte hinauf. Ein Fenster war offen. Wehender Vorhang.“ - S. 120
11. Wie würdest du Taguchi Hiros Gefühlslage in dem Moment beschreiben? Was geht in ihm vor? Notiere deine Überlegungen.
12. Versuche die Textstelle bildlich anhand einer Skizze abzubilden.
Tod von Tetsu
“Ich frage mich oft, ob ich ihn überhaupt gekannt habe. So ein plötzlicher Tod. Danach fragt man sich allerhand. Und als ich mit ihrem Lächeln zerfiel: Ja, er ist tot. Ein Herzversagen. Auf dem Heimweg. Im Zug. An einem Freitag. Vor sieben Wochen. Gestern wurde seine Asche beigesetzt.“ - S. 122
13. Hast du Tetsus Tod kommen sehen?
14. Was denkst du was spielt sich in dem Moment in Taguchi Hiros Kopf ab? Schildere deine Überlegungen.
Kyokos Erkenntnis
“Am Anfang war ich natürlich ahnungslos. Er verliess pünktlich um halb acht das Haus, kam abends wieder, müde, schlief vor dem Fernseher ein. Nicht unüblich. Ich deckte ihn zu. Und im Zudecken war es, dass ich ihn im Traum meinen Namen flüstern hörte. Kyoko. Plötzlich wurde er wach. Ich sage: Plötzlich. Wie wenn ein Toter, schon aufgebahrt, mit einem Ruck sich erhebt, die Arme, voller Leben, um mich geschlungen, mich so hält, in seiner Umarmung, fast erdrückt, sein Atem dicht an meinem Ohr: Vergib mir. Ich japste nach Luft. Da liess er mich los. Seine Arme, wieder schlaff, sank er zurück und war noch tiefer als zuvor, mit halb geöffnetem Mund eingeschlafen. Ich Dummkopf ich, dachte ich und rief tags darauf in der Firma an. Als ich den Hörer auflegte, wurde mir die ganze Tragweite unserer Entscheidungen bewusst: Er wollte sein Versprechen vom Alltag einlösen, ich mein Versprechen, um unseres Alltags willen bei ihm zu bleiben.“ - S. 123
15. Hast du geahnt, dass Kyoko bereits wusste, das Tetsu seine Arbeit verloren hatte?
16. Hättest du es wie Kyoko verschwiegen oder hättest du Tetsu diesbezüglich konfrontiert? Schildere deine Meinung.
17. Was wäre die bessere Variante gewesen? Notiere deine Überlegungen.
Das letzte Gespräch am Butsudan
“Ein kleines Zimmer, nicht grösser als meines, höchstens zehn Quadratmeter. Keine Möbel. Nur der Altar. Davor ein Sitzkissen. Ich setzte mich hin. … Hören Sie mich? Schluchzend. Sie hatten Recht. Mein Sterbegedicht ist schon lange fertig. Was es noch zu schreiben gilt aber, ist das Gedicht, welches niemals fertig, ein endloses Eintauchen des Pinsels, ein endloses Gleiten über weisses Papier, das Gedicht meines Lebens ist. Ich will versuchen, es niederzuschreiben. Gleich, nein jetzt will ich es versuchen. Die erste Zeile: Ich nannte ihn Krawatte. Ich will schreiben: Er hat mich gelehrt, aus fühlenden Augen zu schauen.“ - S. 125 / 126
18. Wie empfindest du diese Szene? Schreibe deine Gedanken auf.
19. Was wären deine letzten Worte an Tetsu gewesen? Schreibe sie auf.
Vertiefung
Das Meer
“Es waren die Häuser, die Reisfelder, die Wolken, die sich bewegten nicht wir. Der blasse Mond. Ein Streifen Blau darunter. Er kam näher. Das Meer.“ - S. 115 / 116
* Wie stellst du dir die Szene vor? Mache eine kleine Skizze zu dieser Textstelle.
* Was verbindest du mit dem Meer? Notiere deine Gedanken.
* Fährst du gerne ans Meer? Wenn ja, wieso? Wenn nein, wieso nicht?
Hikikomori 4
“Mir wurde bewusst, dass auch Vater und Mutter Hikikomoris gewesen waren. Mit mir im Haus waren auch sie eingesperrt gewesen, da mein Leben an ihrem hing.“ - S. 135
* Was meint Taguchi Hiro mit dieser Aussage? Notiere deine Überlegungen.
* Stimmst du seiner Aussage zu? Begründe.
* Taguchi ist aus dem Leben des Hikikomoris ausgebrochen? Wie hat er das geschafft? Welche Erkenntisse haben ihn dazu bewogen? Schreibe deine Überlegungen auf.

Abschluss
1. Was hat dir am Buch besonders befallen? Notiere mind. 3 Punkte.
2. Was hat dir am Buch weniger gefallen?
3. Welche Themen sind deiner Meinung nach zentral im Buch? Schreibe mind. 4 Stichwörter auf.
4. Was denkst du, wie könnte die Geschichte von Taguchi Hiro weitergehen? Schreibe deine Vermutungen anhand von 5-6 Sätzen auf.
5. Welche Fragen würdest du der Autorin Milena Michiko Flašar zum Buch stellen? Notiere mind. 4 Fragen.